"Embedded Journalism" ist keine Erfindung unserer Tage. Auch im Zweiten Weltkrieg wurden die Truppen bereits von Kriegsberichterstattern begleitet. Und manche der dabei entstandenen Aufzeichnungen sind literarisch ebenso wie als Dokument der Zeitgeschichte von außerordentlichem Wert. Dies gilt in ganz besonderem Maße für die Reportagen des 1991 verstorbenen australischen Reporters Osmar White, der sich im Februar 1945 der 12. Heeresgruppe der Vereinigten Staaten anschloss, die Deutschland vom Westen her befreien sollte.
Die Straße des Siegers handele zwar von der Eroberung und Besetzung Nazi-Deutschlands durch die West-Alliierten 1945, schreibt der Autor in seiner Vorbemerkung, es erhebe aber nicht den Anspruch, eine Kriegsgeschichte im herkömmlichen Sinn des Wortes zu bieten. Es sei vielmehr "nur eine Zusammenstellung persönlicher Beobachtungen und Reflexionen eines Mannes, der das Privileg hatte, historische Ereignisse mitzuerleben, statt sie aus dokumentarischen und anderen Quellen später rekonstruieren zu müssen". Deshalb beruhe das Buch nicht auf Erinnerungen, sondern allein "auf Fakten und Eindrücken, die zu der Zeit schriftlich festgehalten wurden, als sie sich ereigneten". Herausgekommen ist ein fulminantes Buch über den Krieg und über den Menschen, wie man es nur selten findet: "Eine Chronik in Echtzeit, geschrieben vom lizenzierten Beobachter eines großen Triumphes und einer großen Niederlage"
Weshalb diese glänzende Reportage, die für die Veröffentlichung lediglich geringfügig überarbeitet und um ein Schlusskapitel ergänzt wurde, nicht bereits 1946 erschienen ist, wie eigentlich vorgesehen, ist bis heute nicht völlig geklärt. Über die Gründe zu spekulieren, weshalb Whites britische und amerikanische Verleger es damals überraschend nicht in Druck gaben, ist aber im Grunde auch müßig. Seien wir froh, dass wir es heute lesen dürfen. Und um es ganz deutlich zu sagen: Man muss es lesen! Dank der schriftstellerischen Begabung des Autors (und der Übersetzung von Ursel Schäfer!) -- fällt einem dies aber auch nicht sonderlich schwer. Schon nach wenigen Sätzen vermag man es kann mehr aus der Hand zu legen. -- Andreas Vierecke . KLICKEN SIE HIER, UM DIESES BUCH ZUM KOSTENLOSEN DOWNLOAD